Brünn
1870 -
Kalksburg
1933
Adolf Loos ist Architekt und Theoretiker, Bedeutung erlangte er vor allem durch seine radikalen kunsttheoretischen Äußerungen gegen das Ornament, womit er besonders gegen die Kunst des Jugendstils und auch die Wiener Werkstätte angehen wollte. Adolf Loos ist damit auch einer der Wegbereiter des Funktionalismus. 1890-93 studiert Adolf Loos an der Gewerbeschule in Reichenberg sowie Architektur an der Technischen Hochschule in Dresden. Er reist im Anschluss für längere Zeit in die USA. Danach geht Adolf Loos nach Wien und arbeitet in dem Architekturbüro von Carl Mayreder.
Ab 1897 ist Adolf Loos als freier Architekt tätig. 1899 entsteht das Café Museum in Wien, an dem der geometrische und rationale Stil von Adolf Loos bereits ersichtlich wird. 1903 ist er Herausgeber der Zeitschrift "Das Andere - Ein Blatt zur Einführung abendländischer Kunst in Österreich", in der Adolf Loos seine Gedanken und Theorien zur zeitgenössischen Architektur, Mode und zum Design äußert.
Im Jahr 1908 entsteht der wichtige kunsttheoretische Aufsatz "Ornament und Verbrechen". Darin wettert Adolf Loos gegen die "österreichischen Ornamentiker" und geißelt mit emphatischen Worten deren Vorliebe zum Ornament als Degenerationserscheinung des zivilisierten Menschen: "evolution der kultur ist gleichbedeutend mit dem entfernen des ornaments aus dem gebrauchsgegenstande". Und auch der Architektur prophezeit Adolf Loos: "Bald werden die straßen der städte wie weiße mauern glänzen!".
Im Jahr darauf will Adolf Loos seine Vorstellungen in dem Bau des neuen Geschäftsgebäudes des Herrenschneiders Goldman & Salatsch verwirklichen. Im Juli 1910 bleibt die Hausfassade des "Loos-Hauses" vom ersten bis zum vierten Stock zum Entsetzen der Wiener Bevölkerung glatt, weiß und ohne jede Verzierung. Es wird ein vorläufiger Baustopp verhängt, der 1912 erst wieder aufgehoben wird, als sich Adolf Loos bereit erklärt, an den Fenstern bronzene Blumenkästen anzubringen.
Weitere wichtige Bauten von Adolf Loos sind das "Haus Steiner" (1910), "Haus Scheu" (1912), "Haus Rufer" (1922), der Entwurf für den "Chicago Tribune Tower" (1922) sowie das Haus für Tristan Tzara in Paris (1925-26).
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